Erweiterungsneubau der Grundschule, Saarbrücken Ost (D)

Kategorie :

Bildung + Forschung + Lehre

Projekt :

Erweiterungsneubau der Grundschule

Auftraggeber :

GMS Gebäudemanagementbetrieb der Landeshauptstadt Saarbrücken / öffentl. AG

Land :

Deutschland

Fläche :

bgf 7.100 m²

Planungsbeginn :

2017

Planungszeit :

08/2017 - 09/2017

Preis :

3. Preis (2. Preis wurde nicht vergeben)


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Projekt Erweiterungsbau der Grundschule Saarbrücken Ost Auslober GMS Gebäudemanagementbetrieb der Landeshauptstadt Saarbrücken (D) / öffentl. AG Architektur Leistungen WW+, Esch-sur-Alzette (L) / Trier (D) Rendering rendertaxi, Aachen (D) BGF 7.100 m² NF 2.150 m² Plangebietgröße 0,69 ha Wettbewerb 08/2017 - 09/2017  Auszeichnung 3. Preis (2. Preis wurde nicht vergeben) nicht offener Realisierungswettbewerb

 

Genius Loci

Der zur Verfügung stehende Bauparameter liegt im Osten des Stadtzentrums von Saarbrücken und beinhaltet die Grundschule Saarbrücken Ost. In unmittelbarer Nähe befinden sich der Kindergarten und die Kirche der Gemeinde St. Johann/St. Elisabeth sowie die Veranstaltungshalle Joachim-Deckarm. Motorisiert wird das Grundstück über die nördlich gelegene Thüringer Straße, sowie die westlich gelegene Hellwig Straße erschlossen, welche auch als fußläufige Verbindung dient.

Der respektvolle Umgang mit dem bestehenden Schulgebäude, erbaut 1952 von Peter Seeberger, sowie der erhaltenswerte Baumbestand, zeigt sich, neben der Umsetzung des geforderten Raumprogramms als Kernfragen des Entwurfes.

Es gilt, nach maßvoller Abwägung dieser Parameter eine stimmige Lösung für diese anspruchsvolle Aufgabe zu finden, getreu dem Grundsatz von Peter Seeberger: „Für unsere Kinder ist das Beste grade gut genug.“

 

Architektonisches Konzept

Der vorliegende Entwurfsansatz sieht die Erweiterung der bestehenden Schule durch zwei Baukörper vor.

Durch diese Ergänzungen und minimale Umstrukturierungen im Bestand entsteht zukünftig ein Schulgebäude mit einer hohen Funktionalität, welches sich durch klare Strukturen und optimierte innere Abläufe auszeichnet.

Wie selbstverständlich übernehmen die neuen Baukörper die Raumstrukturen der bestehenden Schule und führen diese konsequent weiter.

In seinem Erscheinungsbild und der Fassadengestaltung nimmt der Entwurf die vorgefundenen Proportionen und Gestaltungsprinzipien auf und setzt diese zeitgemäß um.

Wie bei dem Bestandsgebäude, wo alle Gebäudeteile des Bauwerks klar voneinander abgesetzt und ablesbar sind, setzen sich die neuen Bauvolumen durch Fugen vom Bestand ab und sind somit als eigenwertige Baukörper zu erkenn und wahrnehmbar.

   

Funktionale Lösung

Ein zweigeschossiger Baukörper, welcher nördlich zwischen bestehender Schule und Thüringer Straße verortet ist, beinhaltet erdgeschossig den Speiseraum mit Teilen der Küche.

Der Speiseraum wird von der bestehenden Eingangshalle erschlossen und öffnet sich durch seine großzügige Verglasung zu der östlich vorgelagerten Terrasse mit dem angrenzenden Schulgarten.

Sitzstufen ermöglichen einen fließenden Übergang zwischen dem natürlichen Gelände Niveau und dem Erdgeschoss. Eine Rampe gewährleistet eine barrierefreie Erschließung.

Durch neu eingebrachte Türen, im Nordstrang des Bestands, besteht eine direkte Verbindung zwischen dem neugestalteten Außenraum und den erdgeschossig gelegenen Gruppenräumen. Somit ist ein direkter Außenbezug der Gruppenräume gewährleistet und der Schulgarten kann in das pädagogische Konzept einbezogen werden.

Neben dem Zugewinn an Qualität vollen Pausenflächen wird auch die durch den zweiten Baukörper entfallene Schulhoffläche quantitativ kompensiert.

 

Über die bestehende Haupttreppe erschlossen, befindet sich im Obergeschoss des neuen Baukörpers der administrative Bereich der Schule. Helle und großzügige Arbeitsräume ermöglicht ein effektives und strukturiertes Arbeiten.

Durch Verlagerung des administrativen Bereiches aus dem Bestandsgebäude heraus, wird Raum für zusätzliche Klassenräume geschaffen. Dadurch gelingt es alle Klassenräume, Fachklassen und Gruppenräume ringförmig um den zentralen Schulhof anzuordnen. Dies ermöglicht vielfältige Blickbeziehungen zwischen den einzelnen Gebäudeteilen und erleichtert die Orientierung im Gebäude. Das Organisationsprinzip der einhüftigen Bauweise ermöglicht helle und offene Flurbereiche.

Klassen- und Differenzierungsräume sind abwechselnd angeordnet, sodass sie im Schulbetrieb optimal nutzbar sind.

 

Der Baukörper, welcher den südlichen Abschluss des Schulhofs bildet, lässt diesen zum zentralen Mittelpunkt der Schule werden und gibt ihm eine klar ablesbare Form.

Durch eine gläserne Fuge abgesetzt, schließt der viergeschossige Baukörper ebengleich, auf allen Geschossen, an das Treppenhaus des Bestandsgebäudes an und ermöglicht einen barrierefreien Übergang. Eine zusätzliche Treppe, am Ende des Baukörpers gewährleistet eine reibungslose Entfluchtung. Gleich der Bestandsgebäude basiert auch dieser Baukörper auf einer einhüftigen Grundrissstruktur. Auf den oberen Geschossen sind die Klassen- und Gruppenräume und auf dem Schulhofniveau ist der großzügige Theatersaal mit den zugehörigen Lagerflächen angeordnet.

 

Die Erschließung des Schulgebäudes erfolgt primär über den bestehenden Haupteingang. Einen weiteren Zugang stellt der Pauseingang auf Schulhofniveau dar. Durch den dort verorteten Aufzug wird eine  barrierefreie Erschließung des gesamten Gebäudes gewährleistet wird

Die Andienung der Küche und der Abtransport der anfallenden Abfälle erfolgt von der Thüringer Straße. Die Zufahrt der Feuerwehr erfolgt wie gehabt über die Schulhoffläche.

 

Materialität

Die schlichte und zeitlose Fassade ist bewusst auf Langlebigkeit und Nachhaltigkeit ausgelegt. Das projektierte modulare Fassadensystem aus Betonfertigteilen lässt eine wirtschaftliche Lösung erwarten und generiert geringe Instandhaltungskosten.  

Die Begrenzung von Konstruktion und Ausbau auf wenige, authentische Materialien steht für eine Ästhetik des Schlichten und Zeitlosen.

Die im Innenraum verwendeten Holz- und Putz-Elemente erzeugen ein zeitgemäßes, hochwertiges und angenehmes Erscheinungsbild, das einer heutigen Bildungslandschaft würdig ist.

 

Phasierung

Durch die Konzeption der Schulerweiterung mittels zweier Baukörper ist  eine Umsetzung des Entwurfs während laufendem Schulbetriebs möglich. Ein erster Schritt sieht die Errichtung des nördlichen Baukörpers vor. Durch die Verlagerung der Funktionen des Speiseraums und der Administration in den Neubau, entstehen im Bestandsgebäude freie Flächen für Unterrichts- und Gruppenräume.

Ein nächster Schritt sieht anschließend die Errichtung des zweiten Erweiterungsbaus vor. Dieser kann ebenfalls parallel zum Schulbetrieb errichtet werden und nach seiner kompletten Fertigstellung zum bestehenden Schulgebäude dazu geschaltet werden.


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