Kategorie :
Wohnen
Projekt :
Neubau von Wohnunterkünften in Modulbauweise
Auftraggeber :
Administration des bâtiments publics
Land :
Luxemburg
Fläche :
bgf 1320 m² & 660 m²
Planungsbeginn :
12/2013
Realisierung :
02/2016 - 09/2016 & 11/2016 - 03/2017
Auftrag :
Architektur aller Leistungsphasen
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projekt Neubau von Wohnunterkünften in Modulbauweise für Flüchtlinge auftraggeber Administration des bâtiments publics (öffentl. AG) architektur alle leistungsphasen WW+, Esch-sur-Alzette/Trier (L/D)
Neubau von zwei Unterkünften in Sanem (L) bgf 1.355 m² bri 4.790 m³ planungsbeginn 03/2011 realisierung 03/2016 fertigstellung 08/2016 © Fotos Levygraphie Design And Pictures / Bâtiments Publics
Neubau einer Unterkunft in Millebach, Luxembourg (L) bgf 660 m² bri 2.395 m³ planungsbeginn 9/2015 realisierung 11/2016 fertigstellung 03/2017 © Fotos Linda Blatzeck
Das Wohnmodul für die Aufnahme der „Demandeurs de protection internationale“ (Flüchtlingsunterkunft) basiert auf den Ergebnissen einer Machbarkeitsstudie, mit der WW+ im Jahr 2015 vom Staat Luxemburg beauftragt wurden. Da kein konkretes Baugrundstück vorgegeben war, galt es ein flexibles, modulares System zu entwickeln, welches sich verschiedenen Parametern wie z.B. Anforderung an die Personenanzahl, Art der Bauweise, verschiedene topographische Gegebenheiten und eventueller Vorgaben durch unterschiedliche Bebauungspläne anpassen lässt.
Entstanden ist ein modulares, additives System, welches die Möglichkeit der Unterbringung von jeweils 33 Personen ermöglicht. Mehrere Wohneinheiten können miteinander kombiniert, und so ein städtebauliches Ensemble geschaffen werden. Die Gebäude sind so konzipiert, dass sie in Holzbau -, Stahlbau -, oder in konventioneller Bauweise errichtet werden können. Dadurch wird eine hohe Flexibilität in der Auswahl der möglichen Herstellerfirmen gewährleistet, wobei die Option des Holz- oder Stahlbaus einen hohen Vorfertigungsgrad und maximale Modularität ermöglicht.
Verschiedene Varianten der Dachausbildung und der Fassadengestaltung ermöglichen eine individuelle Anpassung an regionale und ortstypische Gegebenheiten. Die Geschossigkeit kann zwischen zwei und drei Vollgeschossen variieren. Dadurch kann auf bestehende Vorgaben durch örtliche Bebauungspläne individuell reagiert werden. Die modulare Bauweise ermöglicht sowohl eine Errichtung auf ebenem Gelände, als auch in topografisch schwierigeren Situationen.
Basierend auf einem Raster von ca. 4,6 x 4,6 Meter werden verschiedene Nutzungsmodule miteinander kombiniert. Durch die Addition dieses Raster sind unterschiedliche Gebäudegrößen möglich. Ein Mittelflur sowie eine zweiläufige Treppe gewährleisten eine flächenreduzierte Erschließung. Sanitär-und Kochbereiche sind zentral angeordnet und werden gemeinschaftlich genutzt. Um soziale Spannungen zu vermeiden, wurde eine feste Anzahl von Wohneinheiten einer entsprechenden Anzahl von Sanitär-, Koch- und Gemeinschaftsbereichen zugeordnet.
Die Wohneinheit mit je 18 m² bietet Raum für drei Personen. Privatsphäre wird durch ein Trennmöbel geschaffen, welches die einzelnen Schlafbereiche voneinander trennt. Die Sanitärbereiche mit Duschen sind nach Geschlechtern getrennt und basieren ebenfalls auf einer Basisgröße von 18 m². Robuste Materialien und eine solide Bauweise sollen eine mögliche Nachnutzung als Jugendherberge, Boarding- House, Pfadfinderheim oder ähnliches ermöglichen.
Heute ist WW+ architektur + management S.à.r.l. mit der Planung und Umsetzung von mehreren dieser Wohneinheiten, in verschiedenen Gemeinden in Luxemburg, beauftragt. Ende August 2016 wird die erste Wohnunterkunft in Sanem in Holzrahmenbauweise fertiggestellt.
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