"Dorfplatz in Elmen", Kehlen (L)

Kategorie :

Wettbewerb Architektur

Projekt :

Neubau eines Mehrzweckgebäudes und eines Zentralparkhauses im Ortsteil "Dorfplatz Elmen"

Auftraggeber :

Administration Communale de Kehlen

Land :

Luxemburg

Fläche :

ha 1,2

Planungsbeginn :

2017

Planungszeit :

08/2017 - 10/2017

Preis :

1. Preis


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Projekt Neubau eines Mehrzweckgebäudes und eines Zentralparkhauses im Ortsteil "Dorfplatz Elmen" Auslober SNHBM – Société Nationale des Habitations Bon Marché Architektur Leistungen WW+, Esch-sur-Alzette (L) / Trier (D) Rendering rendertaxi, Aachen (D) Bâtiment mixte BGF 2.520 m ² NF 2.062 m² Plangebietgröße 0,99ha, Parkhaus central BGF 5.317 m² Plangebietgröße 0,21ha, Wettbewerbsphase 08/2017 - 10/2017 Auszeichnung 1. Preis nicht offener Realisierungswettbewerb

 

Das Mehrzweckgebäude

Dieses Gebäude steht an der Südseite des Dorfplatzes. Die architektonische Gestaltung der Fassaden lässt die Nutzung jeder Etage klar erkennen. Das mit großen Fensterflächen ausgestattete Erdgeschoss ist hauptsächlich für den Lebensmittelladen vorgesehen. Die beiden oberen Etagen haben eine nüchternere Fassade mit weniger Fensterflächen und sind für Büros und Wohnungen geplant. Hier entsteht durch einen Wechsel zwischen Fensteröffnungen und Messingpanelen eine rhythmische Gliederung der Fassade.  Das Material Messing wird zum generellen Thema, denn es wird auch an den Fassaden des „Hauses für alle“ und des Parkhauses verwendet. Dieses architektonische Element trägt zum einheitlichen Charakter des Dorfplatzes bei und unterstreicht somit seine Identität.    

Was den Innenausbau des Gebäudes betrifft, so sind im Erdgeschoss großzügige Flächen für den Lebensmittelladen und für den Geräteverleih reserviert, die in der Nord-Süd-Richtung durch das gesamte Gebäude verlaufen, und zwar bis zur nordöstlichen Ecke des Baus. Aufgrund dieser Ausdehnung auf zwei Seiten ist diese Ebene besonders gut sichtbar. Entlang des Dorfplatzes wurde das Erdgeschoss im Verhältnis zu den Obergeschossen zurückversetzt gebaut, wodurch eine Art Vordach zum Schutz gegen Witterungseinflüsse und eine bequeme Verbindung zum Parkhaus entsteht. Die Räume zur Lagerung, für Versorgungseinrichtungen und Technik wurden im Bereich der süd- und ostseitigen Fassade gruppiert, und zwar entlang der Zonen für Anlieferungen und der Zufahrt zum Parkhaus.   

In der ersten Etage wurde die Verwaltung für den Lebensmittelladen, anmietbare Büros sowie Büros für Freiberufler eingerichtet, die von einem Verteilerblock in der Mitte des Gebäudes aus erreichbar sind. Die technischen Einrichtungen wie Sanitäranlagen, Garderoben, Küchen und Lagerräume schließen an diesen Block an und die entsprechenden Fassaden sind daher vollständig den bewohnten Räumen zugeordnet (Büros und Räumlichkeiten zur Mehrfachnutzung). Lediglich die Verwaltung verfügt über einen zweiten Zugang, der direkt mit dem Lebensmittelladen verbunden ist.

In der zweiten Etage befinden sich im Rahmen einer Wohngemeinschaft zwei Wohnungen mit vier und sechs Suiten, die jede über ein eigenes Bad verfügen. Jedes Apartment hat eine großzügig angelegte Terrasse, die mit der Küche und einer Essecke verbunden ist. Die Terrasse ist als Freiluftwohnzimmer gedacht und soll die sozialen Kontakte zwischen den Mietern fördern. Da die einzelnen Terrassen entlang der gemeinsamen Fassade mit dem Parkhaus verlaufen, entsteht eine harmonische Verbindung zwischen dem Parkhaus und dem Mehrzweckgebäude. Die Terrassen lockern die allgemeine Volumetrie des Ensembles auf und befördern gleichzeitig mehr Tageslicht in die Wohnungen. Die meistgenutzten Räume (Küchen, Wohnzimmer) sind nach Osten oder Westen ausgerichtet, die übrigen Räume entweder nach Norden oder nach Süden. Genau wie in den unteren Etagen bilden die Nebenräume (Garderoben, Abstellräume, Waschküchen und Lagerräume) einen technischen Block mit den Verteilerräumen.

 

Das zentrale Parkhaus

Dieses Parkhaus mit ca. 200 Stellplätzen hat zweieinhalb Etagen im Obergeschoß und eineinhalb Etagen im Untergeschoß. Der in nüchternem Stil gestaltete und äußerst funktionelle Bau basiert auf einer Stahlkonstruktion. Die entsprechende Statik wurde nach dem Muster des von Simon Christiansen & associés erstellten Konzepts entwickelt. Das Parkhaus und das Mehrzweckgebäude bilden gemeinsam eine imposante Gebäudezeile. Vertikale Messingpaneele beleben die Fassaden des Parkhauses durch ein Spiel aus welligen und transparenten Elementen, um ein Gegengewicht zu dieser Wirkung zu erzeugen.  

Vom Platz aus ist das Parkhaus kaum zu sehen. Aufgrund des Verkehrsflusses, den es auslöst (Mobilitätsknotenpunkt), muss der Ein- und Ausgang jedoch für Fußgänger klar erkennbar sein. Daher befindet sich der Standort des Parkhauses in unmittelbarer Nähe des Dorfplatzes an der Nordseite. Die Zufahrt zum Gebäude befindet sich jedoch an der Südseite, so dass der Autoverkehr in der Hauptstraße entlastet werden kann.

 

Die räumliche Gestaltung des Dorfplatzes

Zur Gestaltung des Dorfplatzes hat man sich auf das im Rahmen des Teilbebauungsplans (PAP) erstellte Konzept bezogen und dieses noch vertieft. Dabei richtet man sich nach den von Fußgängern benützten Wegen und Strecken, und zwar entlang der Achsen Parkhaus/Park, Schule/Busstationen, Schule/Kinderkrippe und Hauptstraße. Zu dieser Verflechtung kommen noch die erforderlichen Außenflächen für die angrenzenden Gebäude im Erdgeschoss dazu: Der Vorplatz zum „Maison pour tous“ (Dorfgemeinschaftshaus) und die Terrasse seiner Brasserie, die kleinen Plätze für die Busstationen und die Plätze für die Marktstände gegenüber dem Lebensmittelladen. Die sich daraus ergebenden Freiflächen werden bepflanzt und mit städtischem Mobiliar ausgestattet.  Die linear angelegten Wasserbecken unterstreichen die optische Sequenz zwischen dem Parkhaus und dem Park und erinnern an den Wasserlauf des „Gröndchen“.

Das Herzstück des Platzes bildet ein mit sechs Hochstammbäumen bepflanzter Grünstreifen, dessen eckige Formen und Formenspiel an das architektonische Konzept der umgebenden Gebäude erinnern.  Damit wird ein Bereich abgegrenzt, der vielfältig genutzt werden kann (Pétanque, Märkte, Open-Air-Konzerte etc.) und oberhalb des unterirdisch verlaufenden Rückhaltebeckens liegt. Dadurch reduziert sich der Dorfplatz nicht auf einen Durchgangsort, sondern wird zu einem vollwertigen Lebensraum, der den gegenwärtigen und künftigen Bewohnern und Besuchern von Elmen als Ort der Entspannung und Zerstreuung und als Treffpunkt dient.  


 


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