Kategorie :
Sonderbauten
Projekt :
Umbau des denkmalgeschützten Kinos ‘Ariston’ zu neuer Spielstätte Escher Theater
Auftraggeber :
Ville d'Esch-sur-Alzette
Land :
Luxemburg
Fläche :
bgf 2.255 m²
Planungsbeginn :
2019
Realisierung :
03/2020 - 04/2022
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projekt Umbau und Umnutzung des denkmalgeschützten Kinos ‘Ariston’ zu einer neuen Kulturstätte mit Schwerpunkt Kinder- & Jugendtheater auftraggeber Stadt Esch-sur-Alzette, öffentlich leistungen WW+, Esch-sur-Alzette (L) / Trier (D) architektur / innenarchitektur gem. HOAI LPH 1-9 in zusammenarbeit mit tragwerksplanung Schroeder & Associés, Luxemburg (L) haustechnik Felgen & Associés, Luxemburg (L) brandschutz / akustik INCA Ingénieurs Conseils Asscoiés, Luxemburg (L) bühnenplanung Walter Kottke GmbH, Bayreuth (D) renderings Rendertaxi, Aachen (D) bgf 2.255 m² nf 979 m² bri 10.007 m³ gesamtareal 0,097 ha bauwerkskosten netto 13.401.735 € planung 07/2019 - 12/2020 realisierung 03/2020 - 04/2022 photos Linda Blatzek
Fakten
- Revitalisierung, Umbau & energetische Sanierung des denkmalgeschützten ehemaligen Kinos "Ariston"
- Partizipativer Planungsprozess mit dem ‘Service des sites et monuments nationaux’ INPA der Stadt Esch und dem ‘Escher Theater’ als künftige Nutzer
- Schaffung von Künstlerlogen, Gastronomie & Büros
- Nutzung nachhaltiger, natürlicher/ökologischer Materialien
- Kultursaal mit Probebühne sowie Bistro & Bar mit Küche
- Theatersaal mit moderner Bühnentechnik sowie Kühldecksegel, gleichzeitig zur akustischen Lenkung genutzt
Das ehemalige Kino „Ariston“(1962 - 2016) in Esch-sur-Alzette, Rue Pierre Claude, gehört zum kulturellen Erbe der Stadt und wurde revitalisiert. Die Planung beinhaltete den Umbau und die Umnutzung des Gebäudes zu einem (Kinder-)Theater, inkl. Kinofunktion und gastronomisches Angebot. Durch die Renovierung und energetische Sanierung wurde das Gebäude zu einer neuen Kultur- und Begnungstätte mit vielfältigen soziokulturellen Aspekten für die Escher Bürger.
Hintergrund / Bestand
Das Gebäude wurde seit der Errichtung Anfang der 60er Jahre als Kino genutzt. Im Erdgeschoss befindet sich das Foyer mit Zugang zum Kinosaal (Ostseite). An der Südseite befindet sich der externe Zugang zu den Obergeschossen, wo sich ein Festsaal mit Probebühne, Küche und Bar befindet, welcher auch extern erschlossen und genutzt werden kann. Im 4. & 5. Obergeschoss befinden sich zwei Wohneinheiten. Eine davon wird über die Südseite erschlossen, die andere über das innenliegende Treppenhaus im Foyer. Im Untergeschoss befinden sich eine Kegelbahn mit Gastraum, Sanitäranlagen, Lager- und Technikräume.
Ausgangssituation
Nach der Schließung des Kinos im Jahre 2016 stand das Gebäude leer. Lediglich die Wohneinheiten in den oberen Geschossen wurden genutzt. Das gesamte Gebäude wurde im Dezember 2019 von der Stadt Esch erworben, um dem Bau wieder eine neue Nutzung zuzuordnen. Die Ausstattung, das Inventar und Einrichtungen auf allen Etagen befanden sich in einem schlechten, nicht erhaltenswerten Zustand. Das Gebäude obliegt dem Denkmalschutz. Die Auflagen wurden während der Planung und den Umbaumaßnahmen respektiert.
Leitidee / Zielsetzung
Das gesamte Gebäude wurde sowohl baulich, als auch energetisch saniert und zeitgemäß zu neuen Nutzungen umstrukturiert. Initialer Gedanke der Planung ist es, das alte Kino zu einer Kulturstätte mit Schwerpunkt ‘Kindertheater’ umzubauen, welches vom Escher Theater betrieben wird. Die Nutzungsmöglichkeit zur Filmvorführung bleibt weiterhin erhalten. Mittels eines vom neuen Nutzer und Bauherrn erarbeiteten Raumprogramms, wurden die Anforderungen an das Gebäude definiert und im Entwurfskonzept der Planer ausgearbeitet.
Die später erfolgten Anbauten (Stahltreppe Ostseite & Anbau Südseite) wurden rückgebaut, sodass das ursprüngliche Erscheinungsbild wiederhergestellt wurde. Die erforderliche Öffnung in der Fassade für die Anlieferung der Requisiten und Kulissen, ermöglicht die neue Theaternutzung. Der Eingriff erfolgt sensibel und in enger Abstimmung mit dem Service des Sites et Monuments.
Der Kinosaal wurde zu einem Theatersaal mit moderner Bühnentechnik umgebaut. Schwerpunkt hierbei ist die Nutzung als interaktives Kindertheater. Die untere Ebene des Saals funktioniert als Bühne, welche von Kindern ggf. mitgenutzt werden kann. Im Untergeschoss entstand eine Gastronomie sowie Sanitär- und Lagerflächen. Das Einrichten von Künstlerlogen, die Schaffung von Büro- und Lagerräumen in den Obergeschossen, wie auch die Nutzung des bestehenden multifunktionalen Stadtsaals waren ebenso Bestandteile des Projektes.
Materialien - Energiekonzept
Im Interesse einer nachhaltigen Entwicklung wurden bei der Auswahl der Materialien prioritär Wert auf die Wiederverwendbarkeit, Umweltverträglichkeit und den Verzicht von Schadstoffen gelegt. Außerdem sollen vorwiegend natürliche/ökologische Materialien zum Einsatz kommen.
Das Energiekonzept ist auf Nachhaltigkeit und Effizienz ausgelegt. Unter anderem wurde eine Photovoltaikanlage auf dem Dach vorgesehen. Individuelle technische Lösungen werden zur Raumluft- und Temperatursteuerung im Theatersaal eingesetzt. Die Kühlung im Theatersaal erfolgt über Kühldeckensegel, die gleichzeitig zur akustischen Lenkung genutzt werden. Die Versorgung erfolgt über eine luftgekühlte Kältemaschine, die auf dem Dach positioniert wurde. Die Belüftung im Theatersaal erfolgt über Quellauslässe, die in den Stufen unter den Sitzen integriert wurden und für eine behagliche, geräuscharme Zirkulation sorgen.
Der bestehende Stadtsaal wird konventionell nach Bedarf natürlich über die Öffnungsflügel belüftet. Eine 100%ige Gleichzeitnutzung der Einheiten Foyer, Gastronomie und Theatersaal ist nach Angabe des Bauherrn nicht vorgesehen, sodass eine Anlage mit 10.000 m³ Volumenstrom zum Einsatz kommt. Das Lüftungsgerät wurde im 5. Obergeschoss positioniert und bedient von dort aus die jeweiligen Bereiche. Die individuelle Beheizung erfolgt über Heizkörper, die Regulierung über Thermostate.
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