Evangelische Kirchengemeinde Trier (D)

Kategorie :

Wettbewerb Urbanismus

Projekt :

Evangelische Kirchengemeinde Trier

Auftraggeber :

Evangelische Kirchengemeinde, Trier (D)

Land :

Deutschland

Fläche :

bgf 9.050 m²

Planungszeit :

05/2014 - 07/2014

Preis :

2. Preis


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projekt Evangelische Kirchengemeinde Trier auslober Evangelische Kirchengemeinde, Trier (D) planungsteam WW+, Esch-sur-Alzette/Trier (L/D), Werner Schaack Architekten, Trier (D), ernst+partner landschaftsarchitekten, Trier (D) rendering Stube 13, Zürich (CH) bgf 9.050 m² bri 11.050 m³ gesamtareal 5.817 m² anzahl whg 60 wettbewerbsphase 05/2014 - 07/2014 erwerberauswahlverfahren 2. Preis

 

"Das Quartier sollte gerade im Zentrum unausgenutzt bleiben, Raum anbieten, der frei ist, damit sich das Gefühl der eigenen Freiheit entwickelt.”
Zitat Hermann Henselmann


Die Herausforderung der gestellten Aufgabe besteht in der Integration der Architektur innerhalb des städtebaulichen Geflechts. Der Kontext soll bei der Ausarbeitung dieses Projekts berücksichtigt werden, dabei wird gleichzeitig Wert hinzugefügt und die Lebensqualität verbessert. Neben übergreifenden Betrachtungen aus den soziologischen und sozialdemografischen Bereichen integrieren wir diese Parameter in das städtebauliche und architektonische Konzept für die Erweiterung des Quartiers der ehemaligen evangelischen Kirchengemeinde Trier.
 

Städtebauliches Konzept:
Das Grundstück der Christuskirche sowie das städtische Grundstück befinden sich an einer städtebaulich markanten Stelle zwischen Vorstadt und undifferenzierten Stadterweiterungsstrukturen sowie ausgedehntem Naturraum. Trotz der starken Ost/West-orientierten Topographie des Grundstücks schaffen wir einen städtebaulichen Akzent mit einem einheitlichen Konzept für beide Grundstücke am südlichen Stadteingang von Trier: Innerhalb des Areals werden Identifikations- und Anknüpfungspunkte sowie städtebauliche Merkmale der angrenzenden bebauten Struktur aufgenommen um Bezüge zu erhalten und eine harmonische Eingliederung in den Stadtraum zu generieren. Eine Aufwertung des umgebenden öffentlichen Raums sowie die nachhaltige Vernetzung des näheren Umfelds sind positive Auswirkungen der Anknüpfung auf vorhandene Bezugsperimeter der Bestandsbebauung. Die Angrenzung an den wertvollen Grünraum wird durch Ausbildung und Verstärkung der übergeordneten Verbindungsachse zwischen Stadt und Natur in dem neuen Wohngebiet allseitig erlebbar. Durch die Erweiterung des bereits bestehenden öffentlichen Zentrums, mit Erhalt des ehemaligen Kirchturms der Christuskirche als identitätsstiftendes Element, strahlt das neue Quartier in alle Himmelsrichtungen aus und lädt in seiner Offenheit zum Dialog mit dem umliegenden Raum ein. Die Volumen der einzelnen Gebäude richten sich neben den jeweils klar vorgegebenen Strukturen der umliegenden Bebauung unter anderem am großen Höhenunterschied zwischen der Trevererstraße und dem westlich liegenden Bolzplatz, an drei topografischen Ebenen des Areals und einem attraktiven öffentlichen sowie privaten Außenraum aus. Die Gesamtstruktur löst sich in einzelne, scheinbar ineinander übergehende Gebäude auf um sich in ihrer Kubatur an die umliegenden Formationen einer Riegel- und Solitärbebauung anzupassen.

 

Die daraus resultierenden Zwischenräume markieren die Eingänge und Blickbeziehungen zum öffentlichen ‚Kirchplatz‘, der durch seinen repräsentativen und einladenden Charakter zum zentralen Treffpunkt des Quartiers wird und gleichzeitig einen wichtigen Kommunikationsbereich, über die alle weiteren Bereiche erreicht werden, darstellt. Zur Trevererstraße bildet die teils dreigeschossige Bebauung eine wahrnehmbare Raumkante.
 

Nutzungskonzept:

Der Entwurf ist ein dichtes Wohnkonzept zur Vermischung und Zusammenbringung aller sozialdemografischen Gruppen. Der Schwerpunkt der Planung liegt auf der Zielgruppenorientierung mit der Schaffung von einem vielfältigen Wohnungsangebot und Förderung einer positiven Quartiersidentität. Die Interessen alteingesessener Bewohner der Nachbarbebauung sollen gewahrt bleiben, wobei neue Bewohner akquiriert werden sollen. Dies führt zu einer sozialen Vernetzung zwischen dem geplanten Quartier und den angrenzenden Wohnbebauungen. Sowohl für neue als auch alte Bewohner steht die Identifikation mit dem Quartier im Vordergrund. Daraus entsteht ein vielfältiges, weitestgehend barrierefreies Wohnungsangebot, das von den Maisonettewohnungen im Erdgeschoss zum Bolzplatz hin über Geschosswohnungen verschiedenster Größe bis zu Penthouse-Wohnungen im Staffelgeschoss reicht. Die Ausbildung von Zweispännern, Dreispännern sowie Vierspännern ermöglichen eine flexible Verteilung der Wohnungsgrößen von 46 – 65m², 65 – 85m² und 85 – 120m². Während in dem Gebäude auf dem städtischen Grundstück, mit direktem Zugang vom Kirchplatz, öffentlich genutzte Strukturen wie eine Begegnungsstätte, ein Jugendraum oder ein Kindergarten als Ersatz für das ehemalige Gemeindezentrum denkbar sind, befindet sich in dem Gebäude an der Flinsbachstraße ausschließlich geförderter Wohnungsbau, welcher 25 % des gesamten Planungsgebietes ausmacht.


Erschließungskonzept:
Unsere Planung übernimmt das vorhandene Erschließungskonzept der bestehenden Bebauung. Die motorisierte Erschließung erfolgt über die Trevererstraße und der daran anschließenden Flinsbachstraße. Am Ende dieser Straße sind 13 oberirdische Parkplätze sowie die Zufahrt zur Tiefgarage mit weiteren 60 Stellplätzen angeordnet.

 

Die Erschließung des städtischen Grundstücks erfolgt über die Stefan-George- Straße. Die Eingänge in das Quartier werden durch großzügige Fugen innerhalb der Gebäudekomposition markiert und mit einer durchgängigen Wegefigur, die sich ebenfalls an der Umgebungsbebauung orientiert und die bestehenden Wege aufgreift, erschlossen. Trotz der starken Hanglage besteht die Möglichkeit der barrierefreien Durchwegung innerhalb des Quartiers. Aufweitungen und Verengungen im Wegesystem sorgen für spannende Raumsequenzen durch das Wohngebiet. Sowohl die interne Kommunikation, als auch die Interaktion mit den angrenzenden Quartieren wird positiv beeinflusst. Die Wohngeschosse erreicht man über zentrale Erschließungskerne mit Aufzug, die jeweils fußwegig von dem zentralen Platz ausgehend erreichbar sind um kurze Wege innerhalb des Areals zu gewährleisten. Die an den Kirchplatz grenzenden Gebäude verfügen durch ihre Treppenhäuser über einen direkten Zugang zur Tiefgarage.
 

Freiflächenkonzept:
Die Außenräume, die vorwiegend aus Rasen, Bäumen und wassergebundenen Flächen bestehen, bieten differenzierte und unterschiedliche räumliche Qualitäten sowie eine Ausgewogenheit zwischen öffentlichen, gemeinschaftlichen und privaten Flächen. Privatheit sowie die Möglichkeit zur Kommunikation und Interaktion schließen sich dabei nicht aus. Charakteristisch für die bestehende Wohnbebauung entlang der Trevererstraße sind die vorgelagerten Grünbereiche. Dieses Prinzip nimmt die geplante Bebauung auf und vermittelt so zwischen vorhandener Bebauung und dem nahen Stadtgebiet. Zudem führt das hohe Maß an öffentlichen sowie privaten Grünbereichen räumlich und visuell zu einer Verflechtung des Planungsgebietes mit dem Grünzug des nahgelegenen Mattheiser Weihers.


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