Erweiterung Mutterhaus - Trier (D)

Kategorie :

Wettbewerb Architektur

Projekt :

Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen Trier

Auftraggeber :

Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen GmbH

Land :

Deutschland

Fläche :

bgf 1.214 m²

Planungszeit :

08/2016 - 10/2016

Preis :

2. Preis


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projekt Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen Trier auslober Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen GmbH planungsteam WW+, Esch-sur-Alzette/Trier (L/D) kennzahlen bgf 1.214 m² nf 626 m² bri 4.006 m³ gesamtkosten (brutto) 2.194.993 wettbewerbsphase 08/2016 - 10/2016 realisierungswettbewerb 2. Preis

Entwurfskonzept

Die Krahnenstraße befindet sich in einer Denkmalzone. In Verlängerung der Johannisstraße stellt sie die Verbindung aus dem Trierer Altstadtkern zur Mosel her. Der als Straßenzug ist als verkehrsberuhigter Bereich ausgelegt und wird von traufständigen Häusern aus dem 15. bis 19. Jahrhundert flankiert. Nur selten durch Neubauten gestört, präsentiert sich dieser Bereich der Denkmalzone als 400m langer, zusammenhängender Abschnitt.

Es wird ein Gebäude entworfen, das sich selbstverständlich in das Straßenbild der Krahnenstraße einfügt. Vorgefundene Raumkanten und Fassadenfluchten werden aufgenommen und führen die Gebäudelinien der Umgebungsbauten fort. Die Traufkante des Neubaus ordnet sich denen der Nachbargebäude unter, bzw. nimmt diese auf. Die historische Lochfassade der umliegenden Gebäude wird zeitgemäß in den Neubau übertragen, so dass er sich harmonisch in das bestehende Gebäudeensemble einfügt. Der Erhalt bzw. die Integration der Bestandsfassade in den Neubau erscheint nicht sinnvoll. Die zu den Nachbargebäuden versetzten Geschossdecken und die damit einhergehenden Brüstungs- und Sturzhöhen der Fensteröffnungen, stehen im Widerspruch zu der notwendigen Anbindung an die Funktionen in den Häusern der Krahnenstraße 7 und 8.

Für den rückwärtigen, südlichen Hofbereich werden die gleichen Parameter angesetzt. Die vorgefundenen Gebäudekanten- und höhen werden von dem Neubau ebenfalls aufgenommen. Die Bauflucht der Bestandsgebäude wird respektiert. Um das geforderte Raumprogramm zu erfüllen, müssen zusätzliche Flächen generiert werden. In Anlehnung an die in diesem Bereich durchaus üblichen Innenhofgebäude, schlagen wir deshalb ein Hinterhaus im Garten der Parzelle der Krahnenstraße 6 vor. Als freistehendes Volumen, nur verbunden durch den notwendigen, zweiten baulichen Rettungsweg, setzt es sich vom Hauptgebäude ab und hält sowohl zu dem Neubau als auch zu dem Nachbargrundstück Abstand. Nachbarschaftliche Belange bleiben unberührt. Durch die entstehenden Freiräume, gelingt es die Räume im Haupthaus und im Anbau mit einer sinnvoll dimensionierten Verglasung auszustatten. Innenliegende, ohne Tageslicht versorgte Flächen werden minimiert, so dass die Räume zum ständigen Aufenthalt über einen Blick nach außen verfügen. Sie werden ganztägig mit Tageslicht versorgt und können natürlich belüftet werden. Ganz dem Grundsatz folgend, dass der Bezug zur Natur der psychischen Genesung förderlich ist, entsteht eine helle und freundliche Arbeits– und Aufenthaltsatmosphäre. Die Erschließungsflächen des Gebäudes, die durch ihre räumlich-gestalterische Ausformulierung eine funktionale Erweiterung zu den übrigen Flächen erfahren, unterstützen das gezielt gesetzte Maß an Transparenz. Dies führt räumlich und visuell zu einer Verflechtung von verschiedenen Raumzonen. Sowohl die interne Kommunikation, als auch die Interaktion zwischen der KJP und dem angrenzenden Quartier wird positiv beeinflusst.

Erschließung

Die Gebäude der KJP im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen werden ebenerdig im Erdgeschoss erschlossen. Der bestehende Hauptzugang bleibt erhalten. Im Neubau wird ein untergeortneter Nebeneingang angeboten. Alle Etagen sind intern geschossweise verbunden. Der notwendige zweite bauliche Rettungsweg im Neubau verbindet die Ebenen vertikal miteinander. Durch das Oberlicht im Dach werden die einläufige Treppe, sowie die innenliegenden Flure mit Tageslicht versorgt. Ein Bettenaufzug sichert den Transport von schweren und sperrigen Objekten. Im Kellergeschoss sind ausreichend Lagerflächen für den gesamten Erweiterungsbau vorhanden. Eine Nutzung für weitere Werkräume ist dort denkbar. Zur Kostenoptimierung wird auf die Unterkellerung des Hinterhauses verzichtet. Zur Andienung von Krankenhausbetten und Essen für die Stationen kann bei Bedarf die unterirdische Verbindung der KJP Gebäude mit dem Haupthaus des Klinikums zum Neubau geführt werden.

Material und Konstruktion

Hinsichtlich der Materialwahl orientiert sich der Neubau maßgeblich an den umliegenden Gebäuden. Er wird dementsprechend als verputzter Mauerwerksbau vorgeschlagen. Textur und Farbigkeit der Putzfassade stellen Bezüge zur angrenzenden Bebauung her. Die Öffnungen werden durch Holz- Alufenster geschlossen und als Dacheindeckung findet ortstypischer Schiefer Verwendung. Der denkmalgeschützte Fußabdruck bleibt aus dem Blickwinkel der Krahnenstraße bestehen und der Charakter der Denkmalzone erhalten bzw. wird wieder hergestellt. Das freistehende Volumen des Solitärs wird von einer Holzfassade umhüllt. Sie unterstützt zusammen mit den verspielt gesetzten Fensteröffnungen den angestrebten wohnlichen Charakter der KJP schon von außen. Gleich einem Gartenhaus vermittelt die Erscheinung des Anbau den jungen Patienten Heimat und Geborgenheit.

Nachhaltigkeit

Entstanden ist ein Entwurf, der seinen Nutzern durch seine Form und klare Strukturierung, Orientierung und Geborgenheit bietet. Das architektonische Konzept sieht eine kompakte Gebäudeform zur Reduzierung der bebauten Fläche und zugunsten einer maximal grünen Umgebung vor. Das Material und Energiekonzept wird bewusst auf wenige, langlebige und nachhaltige Materialien ausgelegt. Durch die Reduktion auf wenige Materialien werden bewusst robuste, langlebige Oberflächen mit möglichst geringen Umweltbeeinträchtigungen ausgewählt, die pflegeleicht sind und über einen langen Zeitraum ansehnlich bleiben.

Die Angst nehmen, ablenken, optimistisch stimmen, beruhigen… das alles können entsprechend gestaltete Räume leisten. Warme, natürliche Materialien und Farben schaffen eine positive Umgebung, welche wesentlich zum Heilung- und Genesungsprozess beitragen


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