Areal Warmbächliweg, Bern (CH)

Kategorie :

Wettbewerb Urbanismus

Projekt :

Neugestaltung eines ehemaligen Industriestandortes als Niedrigenergie - Wohnviertel ‘mit 2000-Watt-kompatibler Arealentwicklung’

Auftraggeber :

Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik der Stadt Bern, Fachstelle Beschaffungswesen (CH)

Land :

Sonstige

Fläche :

bgf 40.913 m²

Planungszeit :

05/2012 - 09/2012


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projekt Städtebaulicher Ideenwettbewerb zur Neugestaltung eines ehemaligen Industriestandortes als Niedrigenergie - Wohnviertel ‘mit 2000-Watt-kompatibler Arealentwicklung’ auftraggeber Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik der Stadt Bern, Fachstelle Beschaffungswesen (CH) planungsteam WW+, Esch-sur-Alzette/Trier (L/D), Metron Bern AG, Bern (CH), R+T Topp Huber-Erler Hagedorn, Darmstadt (D) rendering Stube 13, Zürich (CH) bgf 40.913 m² gesamtareal 23.347 m² wettbewerbsphase 05/2012 - 09/2012 beschränkter wettbewerb 2. Rundgang

 

Die Herausforderung der gestellten Aufgabe besteht in der Integration der Architektur innerhalb des urbanen Geflechts. Verschiedene umliegende Bestandsbauten führen unter sich einen Dialog und decken die Spannung zwischen der Treue zum architektonischen Stil und der Anpassung der Vergangenheit an die Anforderungen der Gegenwart in dem Entwurfsgebiet auf. Dieses zentrale Thema wiederum tritt für den Dialog zwischen den Beteiligten, das heißt zwischen den Planern und den Bewohnern einer Stadt, ein. Der Kontext soll bei der Ausarbeitung dieses Projekts berücksichtigt werden. Dabei soll gleichzeitig Wert hinzugefügt und die Lebensqualität verbessert werden. Neben übergreifenden Betrachtungen aus den soziologischen und sozialdemografischen Bereichen integrieren wir diese Parameter in das städtebauliche und architektonische Konzept für den Neubau des Areals Warmbächliweg.

 

Genius Loci – Wohnen mit Weitblick

Das Areal Warmbächliweg befindet sich an einer städtebaulich markanten Stelle zwischen Vorstadt und undifferenzierten Stadterweiterungsstrukturen sowie ausgedehntem Naturraum. Trotz der starken Topographie des Grundstücks und der Lage zwischen viel befahrenen Straßen und Bahn schaffen wir mit dieser Anordnung einen städtebaulichen Akzent am westlichen Stadteingang. Innerhalb des Areals werden Identifikations- und Anknüpfungspunkte sowie städtebauliche Merkmale der angrenzenden bebauten Struktur aufgenommen um Bezüge zu schaffen und eine harmonische Eingliederung in den Stadtraum zu generieren. Eine Aufwertung des umgebenden öffentlichen Raums sowie die nachhaltige Vernetzung des näheren Umfelds sind positive Auswirkungen der Anknüpfung auf vorhandene Bezugsperimeter der Bestandsbebauung.

 

Die Angrenzung an den wertvollen Grünraum wird durch Ausbildung und Verstärkung der übergeordneten Verbindungsachse zwischen Stadt und Natur in dem neuen Wohnareal allseitig erlebbar. Die Wahrnehmbarkeit des Lebensraumes im Fluss der Natur wird besonders durch die Offenlegung des vorhandenen Bachs gestärkt und bildet einen zentralen Quartiersplatz, den Warmbächlihof, innerhalb der Wohnsiedlung. Durch die Ausbildung eines eigenen Zentrums strahlt das neue Stadtquartier in alle Himmelsrichtungen aus und lädt in seiner Offenheit zum Dialog mit dem urbanen Raum ein. Das städtebauliche Konzept sieht eine lineare Riegelform in Anlehnung an den Verlauf der Höhenlinien vor und legt ein besonderes Augenmerk auf eine harmonische Einbettung in die vorhandene Struktur. Die Volumina der einzelnen Gebäude richten sich neben den jeweils klar vorgegebenen Baulinien unter anderem am großen Höhenunterschied zwischen der Güterstraße und dem Warmbächliweg, an drei topografischen Ebenen des Areals und einem attraktiven Außenraum mit offengelegtem Stadtbach, aus. Das Gebäude zur Bahnstraße bildet durch seine eigenständige Form einen klaren, identitätsstiftenden Abschluss zur anschließenden Bahnlinie, öffnet sich aber durch die besondere Ausformulierung und schließt nahtlos an die Riegelgebäude an. In der Gesamtstruktur knicken die Gebäude spannungsvoll ein und lösen sich in einzelne, ineinander übergehende Gebäude auf, um sich in Ausbildung ihrer Kubatur an die umliegenden Formationen anzupassen. Die daraus resultierenden Zwischenräume markieren die Eingänge zum Warmbächlihof und der Ladenzone. Während im Erdgeschoss neben den Eingangsbereichen die öffentlich genutzten Strukturen wie ein Convenience Store, individuelle Läden und Ateliers untergebracht sind, befinden sich in den Obergeschossen unterschiedlichste Wohntypologien, welche zu 90% zur Vermietung und 10% als Eigentum bestimmt sind.

 

Im Stadtraum stellen sich die mehrgeschossigen Gebäude mit unterschiedlichen Höhen als prägnante Landmarken in einheitlicher Formensprache dar. Entstanden ist ein Arrangement, das seinen Nutzern eine klare Strukturierung und Orientierung bietet. Gleichzeitig erreicht man Offenheit und Transparenz durch den gezielten Einsatz von Material, Licht und Öffnungen.

Auszug Jurybericht

Das Projekt führt das Industrieareal auf seine einstige Topographie zurück. Das gegen Südwesten zum Freiraum der Sportplätze abfallende Terrain wird als privilegiertes Vorgelände des angrenzenden Quartiers verstanden. Geknickte Zeilen folgen den wiederhergestellten Höhenlinien. Die Baukörper treppen selbstverständlich im Hangverlauf ab. Zusätzlich zu den Knicken rhythmisieren höhere Baukörper (stellenweise als Hochhaus) die Gebäudelandschaft. Diese Überhöhungen sind so versetzt, dass auch viele Wohnungen in der zweiten und dritten Reihe von weiten Durch- und Ausblicken profitieren. [...] Das vorgeschlagene Mobilitätsmanagement hingegen ist ausführlich und vergleichsweise innovativ. Die Baukörper sind einfach strukturiert. Eingangshallen ermöglichen, dass alle Häuser vom gemeinschaftlichen Hofraum zugänglich sind. In den Erdgeschossen liegen die Quartierinfrastruktur, einzelne kommerzielle Flächen und Wohnateliers. [...]


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