Römerbrücke, Trier (D)

Kategorie :

Wettbewerb Urbanismus

Projekt :

Neugestaltung der Römerbrücke und ihres Umfeldes

Auftraggeber :

Stadt Trier, Stadtplanungsamt

Land :

Deutschland

Planungszeit :

09/2012 - 11/2012

Preis :

Anerkennung

 


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projekt Neugestaltung der Römerbrücke und ihres Umfeldes auslober Stadt Trier, Stadtplanungsamt planungsteam WW+, Esch-sur-Alzette/Trier (L/D), terra.nova, München (D) rendering Stube 13, Zürich (CH) wettbewerbsphase 09/2012 - 11/2012 beschränkter wettbewerb Anerkennung

 

Teilbereich 1: UNESCO-Weltkulturerbe Römerbrücke

Die Leitidee „Eine Brücke im Wandel der Zeit: Vom einstigen Portal der Stadt hin zum stadtteilverbindenen Element“ ist die klare Ansage für die Städteräumliche Positionierung der Römerbrücke in einen neuen gesamtstädtichen Zusammenhang zu setzen. Die Ausgangssituation zeigt die Römerbrücke als reines Verkehrsbauwerk mit teils erheblichen gestalterischen Defiziten. Zu beachten ist, dass die Verbindungsfunktion der Römerbrücke mit dem forcierten Bedeutungszuwachs des Stadtteils Trier-West weiter erheblich steigen wird. Als klares Bekenntnis einer Abkehr von der bislang KFZ-dominierten Nutzung und Gestaltung der Brücke fungiert die Sperrung der Brücke für den motorisierten Individualverkehr und die Priorisierung für den Umweltverbund. Dies soll zur Transformation vom reinen „Wegeraum“ zum „Ortraum mit Wegfunktion“ beitragen. Die Fahrbahn wird als „shared space“- Fläche mit Verzicht auf unterschiedliche Höhenniveaus ausgestaltet. Ebenso wie die Umgestaltung der Brückenköpfe mit beidseitigen Platzbereichen und entsprechender Bebauungsstruktur, die die historisch bedeutsame Römerbrücke stadträumlich neu in Stellung bringen und eine Inszenierung als „Scharnier“ zwischen den durch die Mosel getrennten Stadthälften ermöglichen soll. Gestalterische Elemente sind die Reduzierung des Brückengeländers auf das Elementarste , sowie die Positionierung von Informationsstelen mit integriertem PC-System und Touchscreen-Tastatur, deren Gehäuse aus Baubronze besteht. Von den zahlreichen neu geschaffenen Sitzgelegenheiten aus ist der von Blick durch das Geländer bei frontaler Draufschau störungsfrei möglich. Veredelte Oberflächen aus Granit als Mischung verschiedener rot/braun bis anthrazit/braun Farbstufungen unterstreichen besondere Orte und bilden den städtischen Rahmen. Für die Busspur wird ein stadttauglicher Asphaltbelag mit changierenden Einwalzungen von erdfarbenen Zuschlagstoffen vorgeschlagen.

 

Teilbereich 2: Westlicher Brückenkopf

Der „Stadteingang Trier-West“ soll sich mit Hilfe der Reduzierung der Straßenverkehrsfläche in Verbindung mit einer städtebaulichen Neuordnung des Brückenkopfes zu einem gestalterisch attraktiven, baulich gefassten Platzbereich entwickeln. Ein wesentlicher Beitrag hierzu bildet die Reaktivierung der Westtrasse Trier – Luxemburg einschließlich dem Regionalhaltepunkt West.

Teilbereich 3: Westliches Moselufer

Ziel der „Neuordnung Stadteil Trier-West“ ist die Positionierung von Trier-West im Stadtgefüge als echtes Gegengewicht zur alten, historisch gewachsenen und eher kleinteiligen Innenstadt mit ihren stark limitierten Erweiterungsmöglichkeiten. Ein fast durchgängiges Bebauungsband auf der westlichen Moselseite aus 4-5 aufgebrochenen U-förmigen und O-förmigen Blockstrukturen (U-Form: entlang der Uferkante / O-Form: entlang der Bahntrasse), der Erhalt und die moderate Ergänzung des denkmalgeschützen Ensembles in der Luxemburgerstraße im gleichen Formenrepertoire, die Einbettung der Kunstakademie in einen großzügigen Grünbereich, sowie die sukzessive Ergänzung der bereits vorhandenen Gebäudestrukturen sollen dazu beitragen. Die geplante steinerne „West-Promenade“ reicht von Höhe Irminiensteg bis Höhe Barbarasteg. Hier soll das flanieren, verweilen, beobachten und Gastronomie genießen ermöglicht werden, jedoch ebenso genügend Platzresveren für Sport und Verbindungsfunktion erhalten bleiben. Hierfür ist eine Wegverbreiterung des „Westlichen Moseluferweges“ für das konfliktfreie Nebeneinander von Fußgängern und Sportnutzung nötig. Des weiteren ist eine durchgängie Beleuchtung und die Herstellung von Blickbeziehungen zur Mosel vorgesehen, sowie die Anordnung punktueller Attraktionen, die angelehnt an den Flusslauf der Mosel, in direktem Bezug zum Fluss und dessen Uferbereichen stehen.

 

Teilbereich 4: Östlicher Brückenkopf

Der „Stadteingang Innenstadt“ soll städtebaulich, gestalterisch und funktional markiert werden. Hierzu sollen der Rückbau der ersten 2-3 Kopfgebäude auf der rechten Seite der Karl-Marx-Straße stadteinwärts und die Schließung des Blockrandes zur Schaffung eines Platzbereiches beitragen. Auf dem neuen Platzbereich als Auftakt zur Innenstadt ist auch die Errichtung eines mehrgeschossigen Solitärgebäudes (Landmarke) mit Hotelnutzung und erdgeschossiger touristischer Funktion vorgesehen. Um die „Verknüpfung Römerbrücke – Barbaratherme“ zu stärken ist der langfristige Rückbau der Gebäude auf dem Alleenring (ggf. auch der denkmalgeschützten Ensembles) und die Wiederherstellung der durchgängigen Grünanlage auf dem ehemaligen Wallanlagen um den mittelalterlichen Stadtkern geplant.

Teilbereich 5: Östliches Moselufer

Das „Moselufer – Kranen und alte Kaianlagen“ wird mit einer Gastronomie auf einem Schwimm-Ponton als attraktive Nutzung im Bereich der Römerbrücke ergänzt. Hauptaugenmerk ist das visuelle Erlebnis von Weltkulturerbe Römerbrücke, alter Hafenanlage und der Stadtsilhouette des westlichen Moselufers. Das „Erlebbarmachen der Archäologoschen Relikte“ ist ein wichtiger Bestandteil der Konzeption, welcher mit Hilfe eines audiovisuellen Informationssystem, das durch die unterschiedlichen historischen Stationen im Umfeld der Römerbrücke wie Barbarathermen, Mauerrelikten, (…) führt, erreicht werden soll. Die „Wegeverbindungen - Innenstadt“ sollen durch die Umgestaltung der Karl-Marx-Straße und der Brückenstraße als direkte Verbindungsachse zur Innenstadt verbessert werden und durch die Stärkung der Verbindungsfunktion zwischen Innenstadt und Römerbrücke für den Langsamverkehr einen Imagewechsel der Karl-Marx-Straße erzielen.


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