"Neue Mitte" - Schweich (D)

Kategorie :

Wettbewerb Urbanismus

Projekt :

Entwicklung eines Bebauungskonzeptes für ein innerstädtisches Wohn- und Geschäftsquartier

Auftraggeber :

Projekt 1 GdbR, Longuich

Land :

Deutschland

Fläche :

bgf 6.237 m²

Planungszeit :

06/2014 - 08/2014

Preis :

1. Preis


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projekt Projekt 1 - Neuordnung Brückenstrasse auslober Projekt 1 GdbR, Longuich (D) planungsteam WW+, Esch-sur-Alzette/Trier (L/D) , schuh + weyer architekten (D) rendering Stube 13, Zürich (CH) bgf 6.237 m² nf 5.500 m² bri 31.675 m³ gesamtareal 0.4 ha bauwerkskosten netto (mit KG 500) 8.410.000 € wettbewerbsphase 06/2014 - 08/2014 mehrfachbeauftragung 1. Preis

 

Der Leitfaden

Grundidee des Entwurfes ist es, der geografischen Mitte des Ortes in Verbindung mit der umgebenden Bestandsbebauung als Ortskern der Kleinstadt Schweich wieder mehr Gewicht zu verleihen und der Zergliederung der Geschäftszonen in Schweich entschlossen entgegen zu treten. Die neue Bebauung soll als Bindeglied zwischen den historisch gewachsenen Geschäftsstraßen, die den Ort in Nord-Südrichtung durchdringen und den in den letzten 20 Jahren gewachsenen Arealen Brunnenzentrum, Schlimmfuhren sowie dem Ermesgraben fungieren.

 

Das städtebauliche Konzept

Das erste Ziel ist die Schaffung eines Platzes, der alle Facetten des städtischen Lebens miteinander vereint. Neben den vom Autoverkehr unberührten Flanierzonen rund um die Geschäfte, Cafés und Shops sollen sowohl die Außengastronomie als auch die Ruhe- und Verweilzonen eine für Schweich bisher unbekannte Aufenthaltsqualität bieten. Mit Ausnahme des nördlichen Baukörpers, der den Platz von der undefinierten rückwärtigen Bebauung der Brückenstraße trennt, sind die Baukörper auf dem Platz frei gestellt. Somit nehmen sie zum einen die Maßstäblichkeit der Umgebungsbebauung auf, zum anderen wird eine maximale Schaufensterfläche in den Erdgeschossen und optimale Belichtung in den Obergeschossen gewährleistet. Die Oberflächengestaltung des Platzes erfolgt in einer Materialität bis an die Fahrbahngrenzen. Die visuelle Trennung von öffentlichem Fußweg und Privateigentum wird aufgelöst. Der gesamte autofreie Platz dient der öffentlichen und privaten Erschließung zu gleichen Teilen. Positive Aspekte aus dem Umfeld, wie die straßenbegleitenden Baumreihen in der Bernhard-Becker- Straße, werden auf den Platz weitergeführt.


Das Verkehrs-, Wege- und Parkkonzept

Die Zufahrt und Ausfahrt zur Tiefgarage erfolgt auf der Nord-Westseite in der Straße „Steinerbaum“. Einerseits ist hier die geringste Beeinflussung des öffentlichen Verkehrs zu erwarten und andererseits kann auf diese Weise die Tiefgarage optimal ausgenutzt werden. Die Straße am „Steinerbaum“ ist auf der kompletten Ostseite in Ihrer Nutzung dem ruhenden Verkehr gewidmet, so dass die Platzierung der Tiefgaragenzufahrt folgerichtig ist. Entlang der Straße „Im Pöhlen“ werden Parkplätze in Senkrechtaufstellung angeordnet. Entlang der „Bernhard-Becker-Straße“ werden Stellplätze in Längsrichtung ausgebildet. Diese oberirdischen Parkplätze sind vorrangig als Kurzzeitparkplätze für die Kunden der Ladenzone vorgesehen. In der Tiefgarage werden alle notwendigen Stellplätze für die Wohnungen, die Beherbergung aber auch für Büros und Praxen untergebracht. Den Stellplätzen für die Wohnungen ist jeweils ein Abstellraum zugeordnet, der Platz für Fahrräder und Sperrgut bietet. Da der KFZ-Verkehr das Areal lediglich tangiert und an keiner Stelle kreuzt, bleibt gewährleistet, dass der Platz gefahrlos umlaufen bzw. durchlaufen werden kann. Notwendiger Lieferverkehr erfolgt an den Platzrändern. Durch die Abgabe von ca. 45qm Grundstücksfläche an den öffentlichen Straßenraum gelingt es, den Platz im Bereich des Kreisels sowohl in direkter Abfolge der Brückenstraße als auch Vis a Vis des Nebeneingangs zur VG-Verwaltung mittels einer Überquerungshilfe bequem an den unteren Teil der Brückenstraße anzubinden. Eine Verknüpfung mit der Bernhard-Becker-Straße erfolgt in der Achse der vorhandenen Baumallee. Der Rest des sog. Brunnenzentrums wird an einer verkehrstechnisch unkritischen Stelle fußläufig mit dem Platz verbunden. Auf dem Platz selbst sind die Bewegungsräume so ausgelegt, dass neben dem üblichen Begegnungsverkehr genügend Raum bleibt, um außengastronomische Nutzungen dauerhaft zu etablieren und neutrale Verweilzonen mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen.


Das Architektur-Konzept
Das Ensemble gliedert sich in vier ablesbare Baukörper. Auf diese Weise lehnt sich die Bebauung in ihrem Maßstab an die mischgenutzte Bebauung der Nachbarschaft an. Den sehr transparenten Erdgeschossen sind 2 Geschosse als Putzbaukörper mit Lochfassaden aufgesetzt. Die Ausbildung des Daches erfolgt als Steildach in Blecheindeckung mit gleichbleibender Traufe aber unterschiedlichen Dachneigungen und Firsthöhen. So wird auf der einen Seite auf die Umgebungsbebauung geantwortet und auf der anderen Seite eine Dachform geschaffen, die einen exklusiven Ausbau der Dachräume zulässt. Die Ausformung der Fassaden erfolgt über den Rhythmus der Öffnungen, die trotz unterschiedlicher Größen durch die Wahl wiederkehrender Gestaltungselemente klar gegliedert sind.
 

Das Zukunftskonzept

Im Zuge der zukünftigen Modifikation oder Erweiterung der Verbandsgemeindeverwaltung Schweich könnte das Platzkonzept auf die gegenüberliegende Seite transportiert werden. Unter Hinzunahme von Teilen der derzeitigen öffentlichen Stellplätze könnte rund um die VG das „grüne Pendant“ des Platzes das Verwaltungsgebäude umspülen. Unter der Maßgabe die Sparkasse für ein geordnetes Erscheinungsbild zu gewinnen, könnte die Gestaltung der Freiflächen bis unterhalb der Geschäftsräume der Bankfiliale eine Handschrift tragen und damit eine ablesbare und lebendige Ortsmitte darstellen.


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