Kindertagesstätte, Föhren (D)

Kategorie :

Wettbewerb Architektur

Projekt :

Neubau einer erweiterbaren Kindertagesstätte

Auftraggeber :

Ortsgemeinde Föhren

Land :

Deutschland

Fläche :

bgf 830 m²

Planungszeit :

07/2017 - 08/2017

Preis :

2. Rang, nicht offener Wettbewerb


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Projekt Neubau einer erweiterbaren Kindertagesstätte in Föhren, mit Verwaltung, Cafeteria, Mehrzweckraum und Außenraum für zwei Gruppen. Auslober Ortsgemeinde Föhren (D), Architektur Leistungen WW+, Esch-sur-Alzette (L) / Trier (D), BGF 830 m², BRI 3220 m³, Plangebietgröße 0,16 ha, Wettbewerb 07/2017 - 08/2017 Auszeichnung 2. Rang, nicht offener Wettbewerb

 

Lage/Genius Loci

Der zur Verfügung stehende Bauparameter, ein parkähnliches Areal, liegt im Herzen des Ortszentrums von Föhren. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Kirche, der katholische Kindergarten und die Grundschule Geprägt wird der Ort durch den Park „Moneteau“ mit seinen Freizeitanlagen am Kirchenvorplatz und dessen Topographie. Motorisiert wird das Grundstück über die südlich gelegene Straße ‚Im Brühl‘ erschlossen. Fußläufig erreicht man es durch die bestehenden Wegeverbindungen im Park, von der Hauptstraße des Ortszentrums aus.

 

Städtebaulicher Ansatz

Durch die Konzeption der Kindertagesstätte als kompakter zweigeschossiger Baukörper wird die notwendige Grundfläche zu Gunsten eines maximal grünen Außenraums optimiert. Bewusst an die südliche Grundstücksgrenze gesetzt, fügt sich das Gebäude, gleich einem Pavillon, harmonisch und selbstverständlich in den Park Monetau ein. Durch das Aufnehmen vorhandener Raumkanten der Umgebungsgebäude vermittelt die neue Kindertagesstätte zwischen der heterogenen Umgebung und gliedert durch seine Form die entstandenen Räume in einen geschützten Spielbereich im „Park“ und den eher öffentlichen Bereich des Ankommens. Das Ausdrehen des Obergeschosses in Richtung Kiss and Go generiert einen Unterschnitt, welcher als überdachter Eingangsbereich dem Gebäude seine klare und eindeutige Adresse verleiht.

 

Der grüne Raum

Zentrales Entwurfsprinzip für den Kindergarten Föhren ist die Idee des Verschmelzens mit dem grünen Raum der Parkanlage. Das Erdgeschoss fliest auf Grund seiner großzügigen Verglasungen im Süden und Norden nahtlos in den Spielplatz bzw. Freibereich des Kindergartens, der seine Fortsetzung im Grün der Parkanlage findet. Die ebenfalls großzügigen Fenster im Obergeschoss leiten den Blick in die Kronen der vorhandenen Parkbäume. Wie aus einem Vogelnest können die Kinder die umgebende Natur und die verschiedenen Jahreszeiten beobachten und erleben. Die angedachte zeltförmige Dachform interpretiert die topographischen Gegebenheiten und unterstützt das Konzept vorzüglich.

 

Funktionale Lösung

Vom Kiss & Go Bereich bzw. von der Bushaltestelle ‚Im Brühl‘ aus, erreichen die ankommenden Kinder den großen und hellen Eingangsbereich der Kindertagesstätte im Erdgeschoss auf direktem und sicherem Weg. Hier findet sich neben Abstellmöglichkeiten für Kinderwagen auch der Wartebereich für die Eltern als auch das Foyer mit Bistro. Konzipiert als erweiterter Grünbereich im Inneren wird dieser Bereich von zwei Funktionsblöcken gefasst. Im westlichen Block befindet sich angrenzend an das Bistro der Küchenbereich mit allen notwendigen Funktionen sowie den WC-Anlagen und Technikräumen.

Der östliche Funktionsblock fasst den Personalbereich der Kindertagesstätte mit dem Büro der Kindergartenleitung zusammen. Durch die geschickte Anordnung der Mitarbeiterräume haben die Erzieherinnen immer einen Blick ins Foyer, aber auch in den Spielbereich. Die Leitung hat darüber hinaus einen direkten Blick auf den Eingang.

Intern verbinden eine großzügige Treppe und ein Aufzug das Foyer im Erdgeschoss mit dem Obergeschoss. Ein Luftraum schafft eine zusätzliche räumliche Verbindung beider Ebenen und gewährleistet durch seine Sichtbeziehungen die Interaktion zwischen den Geschossen. Um einen geräumigen Spielflur mit hoher Aufenthaltsqualität gruppieren sich die beiden Gruppenräume mit ihren jeweiligen Garderoben sowie der Mehrzweckraum. Dazwischengeschaltet sind der Ruheraum und die WC-Anlagen für die Kinder. Alle Funktionen sind für die kleinen Nutzer auf sehr kurzen Wegen zu erreichen. Die klare Form und Strukturierung des Gebäudes bietet den Kindern eine einerseits optimale Orientierung und anderseits ein hohes Maß an Geborgenheit. In allen Räumen sind großflächige Verglasungen mit Öffnungsflügeln geplant. Sie gewährleisten neben interessanten Ein- und Ausblicken auch die optimale Versorgung mit Tageslicht sowie eine natürliche Be- und Entlüftung der Räume.

 

Materialität

Das Material und Energiekonzept ist bewusst auf Langlebigkeit und Nachhaltigkeit ausgelegt. Die Begrenzung von Konstruktion und Ausbau auf wenige, authentische Materialien steht für eine Ästhetik des Schlichten und Zeitlosen. Robuste, langlebige Oberflächen gewährleisten geringe Umweltbeeinträchtigungen. Sie sind pflegeleicht und bleiben über einen langen Zeitraum ansehnlich. Eine differenzierte Holzfassade findet ihre Fortsetzung im Innenbereich aus einfachen Holz- und Putz-Elementen. Es wird ein zeitgemäßes, hochwertiges Erscheinungsbild erzeugt und es ist eine wirtschaftliche Lösung zu erwarten.

 

Energiekonzept

Ein weiterer wichtiger Baustein des Entwurfs ist das Energiekonzept. Die sehr gut gedämmte Gebäudehülle begrenzt einerseits den Energieeintrag in das Gebäude und andererseits dessen Energieverlust. Grundsätzlich ist geplant die Haustechnik auf ein Minimum zu reduzieren, um einerseits die Investitionskosten als auch die Betriebs- und Unterhaltungskosten gering zu halten.

Als zentrale Erzeugungsanlage schlagen wir eine Erdwärmepumpe in Verbindung mit Sonnenkollektoren vor. Die Wärmeversorgung erfolgt vollständig über die Wärmepumpe, die bei Niedertemperaturpotential durch Kollektoren unterstützt werden kann. Im Sommer erfolgt die Warmwasserbereitung ausschließlich über die Kollektoren, eventuell vorhandene Überschusspotentiale können zur Regenerierung des Erdreichs wieder eingelagert werden. Diese Kombination erhöht die Jahresnutzungszahl der Wärmepumpe deutlich. Alle Gebäudeteile werden über Heizkörper erwärmt. Ergänzt werden kann die Energiebilanz durch die Integration von Photovoltaikmodulen, um die ökologische Gesamtenergiebilanz des Gebäudes zusätzlich zu verbessern. Die Photovoltaikelemente können, optimal ausgerichtet, auf dem Dach montiert werden. Insgesamt werden eine robuste Baustruktur und eine einfache wartungsfreundliche Haustechnik vorgeschlagen, die eine wirtschaftliche Erstellung und wirtschaftlichen Betrieb erwarten lassen.

 

Erweiterbarkeit

Die Erweiterung der Kindertagesstätte um einen Gruppenraum sicherzustellen wird vorgeschlagen, für die zusätzliche Gruppe den vorhandenen Mehrzweckraum im Obergeschoss um zu nutzen. Der neue Mehrzweckraum kann dann als Zubau im Erdgeschoss errichtet werden. Bei steigendem Betreuungsbedarf kann die dritte Gruppe, ohne baulichen Vorlauf und ohne störende Baueinflüsse, eingerichtet werden. Sie wird sofort in die bereits bestehenden Gruppen integriert. Alle notwendigen Infrastrukturen sind bereits vorhanden. Neue und bestehende Gruppen bilden verlustfrei eine Funktionseinheit im Obergeschoss. Während der Bauphase des neuen Mehrzweckraums könnte das Foyer temporär als Spiel- und Sportfläche genutzt werden. Das angedachte begrünte Dach des neuen Mehrzweckraumes gibt die durch den Baukörper versiegelte Fläche an die Natur zurück und kann nach seiner Fertigstellung als Außenspielfläche von den Kindern geentert werden.

 


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