Kategorie :
Wettbewerb Architektur
Projekt :
Neubau eines Verwaltungs- und Betriebsgebäudes mit Außenflächen
Auftraggeber :
Stadtwerke St. Wendel GmbH & CO KG, öffentlich
Land :
Deutschland
Fläche :
bgf 2.067,79 m²
Planungszeit :
08/2018 - 11/2018
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Projekt Neubau eines Verwaltungs- und Betriebsgebäudes mit Außenflächen, St. Wendel (D) Auftraggeber Stadtwerke St. Wendel GmbH & CO KG (D), öffentlich Leistungen WW+, Esch-sur-Alzette (L) / Trier (D) Architektur in Zusammenarbeit mit Außenraumplanung HDK Dutt & Kist Landschaftsarchitekten, Saarbrücken (D) BGF 2.067,79 m² Bauwerkskosten 4.500.000€ (netto) Wettbewerb 08/2018 - 11/2018
GENIUS LOCI
Die Individualität des Standorts am südlichen Stadtrand St. Wendels gibt nur bedingt Vorgaben zu städtebaulichen Bezügen. Geprägt wird der Standort durch seine Randlage. Nördlich und westlich wird es vom Naturraum des Stadtparks bzw. vom Flusslauf der Blies, südlich von den Gebäuden der Freiwilligen Feuerwehr St. Wendel und östlich von Gebäuden der Lebenshilfe und des Kindergartens umrahmt.
Verkehrstechnisch ist das Grundstück von der Werkstrasse bzw. vom St. Floriansweg aus erschlossen. Die B41 Richtung Neunkirchen und Nohfelden an der A62 ist schnell erreichbar. Der Bahnhof von St. Wendel ist auf kurzem Weg fußläufig erreichbar.
Die Besonderheit hinsichtlich der Geographie des Baugrundstückes und die funktionale Nutzung mit Identifikationscharakter prägt die gesamte bauplastische und typologische Struktur des geplanten Betriebshofes. Das Konzept für die Architektur und die Szenographie der einzelnen Funktionseinheiten wird konsequent aus den vorgefundenen Umgebungsparametern und der Nutzung abgeleitet.
ENTWURFSKONZEPT
Das architektonische Konzept sieht eine kompakte Gebäudeform zur Reduzierung der überbauten Flächen vor und legt ein besonderes Augenmerk auf eine harmonische Einbettung in die umliegende städtebauliche Struktur. Durch die schlichte aber eigenständige Formgebung gelingt dies hervorragend.
Entlang der Werkstrasse wird, als schlichter Riegel, der Verwaltungsbau gesetzt. Er bildet den baulichen Abschluss südlich des Stadtparkes und fasst diesen räumlich. Durch die Volumenausbildung des Gebäudes sind alle Hauptfunktionsbereiche von außen ablesbar. Der dem Riegel vorgelagerte Kundenund Mitarbeiterparkplatz verknüpft als ‚Parken unter Bäumen‘ das Grün des Parks selbstverständlich.
Entlang des St. Floriansweges wird die, als einfacher und robuster Baukörper konzipierte, eingeschossige Trockenlagerhalle platziert. Sie nimmt die gewünschten Lagerflächen, die kleine Werkstatt, das Zählerlager und die witterungsgeschützten KFZ - Stellplätze auf. Gemeinsam fassen die Halle und der Verwaltungsriegel die so entstandene Hoffläche räumlich, geben ihr Halt und schirmen den Betriebshof bzw. den Werksverkehr optisch und akustisch zur Werkstrasse und zum St. Floriansweg ab.
NUTZUNG UND FUNKTION
Der bewusst entlang der Werkstraße gesetzte Verwaltungsbau nimmt im Erdgeschoss die Bereiche Planung / Betrieb sowie den Vertriebs- bzw. Kundenbereich auf. Der präzise ausformulierte Eingang schafft für alle Nutzer optimale Orientierung und markiert den Zugang zum Gebäude eindeutig.
Das erste Obergeschoss des Gebäudes ist für den kaufmännischen Bereich und das Nutzmanagement reserviert. Im zweiten Obergeschoss findet die Geschäftsführung ihren Platz. Der gemeinschaftliche Pausenraum mit seiner vorgelagerten Terrasse und Blick in den baumbestanden Naturraum der
vorbeifließenden Blies komplettiert diese Ebene.
Aus dem großzügigen Foyerbereich im Erdgeschoss sind alle weiteren Ebenen leicht und barrierefrei zu erreichen. Durch seinen repräsentativen Charakter präsentiert sich dieser Bereich als wichtige Schnittstelle des Gebäudes. Die unterschiedlichen Nutzungsarten werden durch die einheitliche Materialwahl der Außenhaut optisch zusammengefasst.
Hinter den großzügig verglasten Fassaden gruppieren sich die jeweiligen Büro-, Besprechungs- und Aufenthaltsbereiche. Ausreichend mit Tageslicht versorgte, nicht überdimensionierte großzügige Flure verbinden die Einheiten miteinander. Das statische Konzept wird über Außenwände und eine flurbegleitende Tragstruktur abgeleitet. Der funktionell ausgerichtete Gebäudekomplex ermöglicht es dem Nutzer durch die flexible Grundrissaufteilung, sowohl bei wechselnder Mitarbeiterstruktur, als auch in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit unmittelbar auf die jeweilige Situation reagieren zu können und gegebenenfalls unterschiedliche Räumlichkeiten miteinander zu vernetzen.
Motorisiert erreicht man das neue Betriebshofgelände über die Werkstrasse und den St. Floriansweg. Der Individualverkehr wird an der Werkstrasse zu den Parkplätzen abgeleitet. Die Parkplätze dienen sowohl Mitarbeitern als auch zu erwartenden Gästen und befinden sich in unmittelbarer Nähe zu den jeweiligen Eingängen. Der Werksverkehr erreicht den Betriebshof vom St. Floriansweg aus, so dass Kreuzungsverkehr ausgeschlossen werden kann bzw. auf ein Minimum reduziert wird und eine Trennung der Verkehrsflüsse gewährleistet ist.
NACHHALTIGKEIT
Ausgangspunkt des Energiekonzeptes ist ein optimiertes Architekturkonzept, welches auf die Nutzung vorhandener und natürlicher Ressourcen, sowie optimierte Betriebs- und Wartungskosten abgestimmt ist. Die Kombination aus nachhaltiger Bauweise (sehr gutes Verhältnis von Fassadenfläche zu Gebäudevolumen (A/V-Verhältnis), ausgewogenem Fassadenverhältnis von transparenten und nichttransparenten Flächen mit einem effizienten Energieeinsatz ermöglicht es, ein ganzheitliches Konzept für den neuen Betriebshof der SSW zu erreichen. . Eine bestmögliche natürliche Belichtung und Belüftung reduziert zudem den Energieverbrauch. Im Zusammenspiel mit einer effizienten Haustechnik und erneuerbarer Energiequellen in Verbindung mit der Rückgewinnung vorhandener Energien entsteht ein Gebäude, das einen hohen Nutzerkomfort gewährleistet und auch langfristig, der aktuellen Energieeinsparverordnung entspricht und diese sogar unterschreiten könnte.
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