Kategorie :
Hotel + Gastronomie
Projekt :
Revitalisierung und Umnutzung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Hauptpost am Kornmarkt zum Büro- & Geschäftshaus
Auftraggeber :
Trier Core S.A. (L)
Land :
Deutschland
Fläche :
bgf 16.854 m²
Planungszeit :
03/2010 - 04/2011
Realisierung :
09/2011
Preis :
1.Preis
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projekt Revitalisierung und Umnutzung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Hauptpost am Kornmarkt zum Büro- & Geschäftshaus auslober Trier Core S.A. projektentwickler Unternehmensgruppe Gilbers & Baasch GbR, Trier (D) planungsteam WW+, Esch-sur-Alzette/Trier (L/D), ernst+partner landschaftsarchitekten, Trier (D) bgf 16.854 m² nf 10.536 m² gesamtareal 0,61 ha wettbewerbsphase 03/2010 - 04/2011 beschränkter wettbewerb 1.Preis realisierungsbeginn teilbereiche (denkmalschutzrechtliche abstimmung) 09/2011
Unsere Haltung
Nach intensiver Analyse des Bestandes vertreten wir die Meinung, dass eine derartige Umnutzung einhergehen muss mit einem spürbaren Eingriff in das Gebäudeensemble. Ein dauerhaft funktionierendes und nachhaltiges Konzept verlangt nach mehr als optischen Sanierungs- und Reparaturarbeiten. Das bestehende Gebäude muss neuinterpretiert und weitergedacht, weiterentwickelt werden. Wünschenswert ist eine subtile, differenzierte Neuinterpretation des Alten, sprich sanfter Übergang statt hartem Bruch. Der Gegensatz schärft den Blick für das Vorhandene und inszeniert den Bestand. Neu Hinzugefügtes ist ablesbar soll sich aber nicht in den Vordergrund drängen. Neben den zu verfolgenden Qualitätsansprüchen spielen wirtschaftliche Aspekte eine bedeutende Rolle. Um den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg des Projektes garantieren zu können, ist das Instrument der projektbegleitenden Kostenfortschreibung für uns als Architekten mit Projektmanagementerfahrung selbstverständlich.
Das Ziel
Unser Konzept verfolgt das Ziel, dem alten Postgebäude neues Leben einzuhauchen, zum Einen durch die Grundidee der Nutzungsmischung und Schaffung eines lebendigen, kreativen Ortes und zum Anderen durch den sensiblen Umgang mit dem gut erhaltenen Bestand. Nach unserer Vorstellung soll das Gebäude- und Hofensemble auch nach Renovierung und Umnutzung den Charakter des alten Bestandes beibehalten. Neue Akzente sollen dazu führen, den Bestand in Szene zu setzen und das Interesse der Mieter, Besucher und zukünftige Kunden zu wecken. Durch ganz individuelle Lösungen, mit Liebe zum Detail, entsteht ein Ort mit Alleinstellungmerkmal, ein Ort, der nur hier genau in dieser Form existiert, mit eigenem Charme, ein Ort, der ans Herz wächst und zum Erleben dieses geschichtsträchtigen Gebäudeensembles einlädt. Trotz der vorgegebenen Strukturen wird ein hohes Maß an Flexibilität angestrebt; bezüglich nutzerspezifischer Größenanforderungen und Art der Nutzungen.
Der Rundgang – als Leitidee
Von Ort zu Ort flanieren, in überraschende Erlebniswelten der Läden eintauchen und dabei immer den Hof als zentralen Orientierungspunkt und Bezug nach außen zu haben, das ist unsere Idee bei der Schaffung eines größtenteils Hof-orientierten durchgehenden „Laubenganges“.
Durch dieses Konzept schafft man besucherfreundliche Verkehrsflächen, mit natürlicher Belichtung, leitet die Besucher intuitiv und ermöglicht Flexibilität für die Ladenkonzepte durch bessere Proportionen der Räume. Größere Raumtiefen ermöglichen flexiblere Konzepte und bieten die Möglichkeit frei eingestellte „Funktionsboxen“ zu installieren, welche z.B. die Nebennutzungen aufnehmen können.
Der Rundgang fungiert gleichzeitig als Pufferzone in seiner Lage zwischen zwei differenzierten Welten: den geschäftigen Läden, in denen man auf Entdeckungsreise geht und dem zentralen Innenhof, als geborgener Ort mit Sitzbänken und Außenbestuhlung der Gastronomie, einladend zum Verweilen und Beobachten des munteren Treibens. Stilistisch spricht der Rundgang eine ruhige Sprache, versehen mit einem ansprechenden Leitsystem, welches dem Besucher alle öffentlichen Funktionen, wie z.B. Treppen, Fahrstuhl, WC-Anlagen und besondere Veranstaltungen und spezielle Orte anzeigt.
Die Erschließung
Durch eine klare Differenzierung in Kommerz- und Büroerschließung gibt es keine unerwünschten Überschneidungen.
Die Büro-Treppenhäuser dienen zusätzlich auch als notwendige Fluchttreppenhäuser für die Einzelhandelszonen des ersten Obergeschosses. Denkbar wäre eine Kombination der Erschließungswege von Büro und Wohnen, möglicherweise ist sogar dies in Abstimmung mit der realen Nachfrage sinnvoll voneinander zu trennen.
Der Posthof – als Herzstück
Der Innenhof, hinter der repräsentativen Fassade der Alten Post verborgen, ist von außen beim näheren Herantreten mit einem Blick durch das Eingangstor zu erahnen und zieht, in seiner eindeutigen Sprache als öffentlicher Platz, den Besucher an und ermöglicht ihm von der sehr stark frequentierten, unruhigen Fußgängerzone in eine urbane Stadthofatmosphäre einzutauchen.
Der Posthof als Herz des Ensembles ist der wichtigste Freiraum, um welchen sich die meisten Nutzungen gruppieren. Alle angrenzenden Innenräume und Erschließungswege erhalten durch den direkten Bezug zum Hof einen besonderen Ausblick mit atmosphärischer Stimmung. Der Posthof erhält eine bewusst minimalistische, homogene Gestaltung mit großformatigem hellem Plattenbelag, der wie ein Teppich wirkt und sich auf Besucherfang bis in die Fußgängerzone hineinzieht Der Posthof gleicht einer Stadtlounge im Freien mit eigener Identität. Die umstehenden Fassaden wirken wie Wände oder Tapeten der Lounge
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