Schulcampus Echternach (L)

Kategorie :

Bildung + Forschung + Lehre

Projekt :

Neubau einer Schule (Zyklen 3-4) mit CDI (Centre pour le développement intellectuel), Kindertagesstätte und Produktionsküche mit Schülerrestaurant integriert in den Schulcampus Echternach

Auftraggeber :

Gemeinde Echternach (L)

Land :

Luxemburg

Fläche :

bgf 9.299 m²

Realisierung :

08/2019 - 05/2023


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projekt Neubau einer Schule (Zyklen 3-4) mit CDI (Centre pour le développement intellectuel), Kindertagesstätte und Produktionsküche mit Schülerrestaurant integriert in den Schulcampus Echternach auftraggeber Gemeinde Echternach (L), öffentlich leistungen  WW+, Esch-sur-Alzette (L) / Trier (D) architektur gem. HOAI LPH 1-9, HZ III in zusammenarbeit mit architektur atelier PRO, Architekten (NL), LPH 1-2 außenanlagen Ernst + Partner Landschaftsarchitekten, Trier (D) tragwerksplanung SGI Ingénierie S.A., Junglinster (L) TGA Goblet Lavandier & Associés, Niederanven (L) infrastruktur / projektsteuerung Schroeder & Associés S.A. , Luxemburg (L) bgf 9.299 m2 nf  5.892 m2 ngf 8.571 m2 bri 40.907 m3 gesamtareal 0,51 ha bauwerkskosten netto 23.458.000 €  gesamtkosten brutto 27.088.000 planung 12/2018 - 07/2019 realisierung 08/2019 - 05/2023 fotos Linda Blatzek drohnenaufnahme Stadtmarketing Echternach

 

 

Städtebauliches Konzept

Auf dem durch die Verlagerung des ehemaligen Busbahnhofs neugewonnenen Gelände zieht sich das neue Schulgebäude entlang der Sauerpromenande und schließt sich an den bestehenden Schulkomplex des Zyklus 1 und 2, sowie den Zugang zur Fußgängerzone an. Um sich der umgebenden Gebäudestruktur anzu­passen und dem sich vor dem Gebäude erstreckenden Platz anzunähern, wurde das Gebäude in verschiedenen Höhenniveaus konzipiert. So passt es sich im Osten mit einer Höhe von vier Geschossen an die Firsthöhen der Umgebungsge­bäude an und wird im Westen auf drei Geschosse abgestaffelt. Zum Schulhof hin wird die Fassade durch einen Gebäudevorsprung im 1. Obergeschoss aufgelock­ert. Durch diese Niveauunterschiede entstehen auf der 2. und 3. Etage begehbare Dachflächen, welche in Richtung Süden den Blick auf die Stadtsilhouette und den davor gelegenen Schulhof geben und in Richtung Westen den großzügigen Run­dumblick auf die Parkanlage, die Sauer und die Stadt bieten.

 

Der sich über 100m erstreckende Schulkomplex bietet zwei sich gegenüberliegende, barrierefreie Zugänge im Zentrum des Gebäudes. So gibt es zum einen die Möglichkeit, entlang der Sauer das Gebäude von Norden her zu erschließen, oder es zum anderen fußläufig oder mit dem Fahrrad aus den südlich gelegenen Wohngebieten und von der Fußgängerzone aus über den Schulhof zu erreichen. Von den sich gegenüberliegenden Zugängen erreicht man einen großzügigen Eingangsbereich im Herzen des Gebäudes. Von hier aus zieht sich die Haupttreppe durch ein offenes Atrium über alle Etagen nach oben. Durch die darüberliegende Dachverglasung entstehen tageslichtdurchflutete Bewegungs- und Kommunikationszonen, welche Blickverbindungen über mehrere Geschosse ermöglichen und das Geschehen im Schulgebäude für alle Nutzer erlebbar machen. Im Erdgeschoss entsteht durch die verglasten Zugänge eine transparente Sichtachse zwischen Sauerpromenade und Schulhof.

 

 

Die Schule – Zielsetzung

Als erster Baustein in der Umsetzung des Masterplans entsteht, geleistet durch das Escher Architekturbüro WW+ architektur + management, das gemeinsam mit dem niederländischen Büro atelier Pro (LPH 1-2) das Verhandlungsverfahren für sich entscheiden konnte, ein Schulprojekt entsprechend des „integrierten Modells“. Dies bedeutet die gemeinsame Nutzung des Gebäudekomplexes durch die Funktionen Unterricht (Zyklen 3-4), morgendlicher Empfang und Nachmittagsbetreuung, sowie die CDI (Centre pour le développement intellectuel) mit der Schaffung entsprechender Synergien.

 

Um dieser Anforderung und Aufgabe gerecht zu werden, wurden Gespräche mit einer eigens für das Projekt aufgestellten Arbeitsgruppe aus Lehrern, Betreuern, Erziehern und Eltern, sowie Vertretern der Gemeindeverwaltung geführt, um die Planungsphase zu begleiten und das bereits von der Gemeinde mit den Nutzern entwickelte Raumprogramm optimal unterzubringen. Darüber hinaus fanden Abstimmungen mit dem Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend, dem Ministerium für Sport und dem Ministerium für den öffentlichen Dienst statt, um frühzeitig vollständige Transparenz hinsichtlich der gesetzlichen Belange und Vorgaben zu schaffen.

 

Die Räumlichkeiten des Neubaus sind für den Unterricht von bis zu 500 Kindern konzipiert. Beginn der Bauarbeiten für das Projekt, das die DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) Zertifizierung in Gold anstrebt, erfolgte im März dieses Jahres. Zu Beginn des Jahres 2023 soll die Schule ihren Nutzern übergeben werden.

 

 

Entwurfsidee / Materialität

Die lichtdurchflutete Eingangshalle bildet die Verbindung zwischen Schule, Mai­son Relais und CDI. Hier befindet sich die zu Spielzwecken und Theaterauffüh­rungen nutzbare Treppe, sowie auch die angrenzenden gemeinsam nutzbaren Räume, wie der Bewegungsraum, Airtramp, Speiseräume und Lehrküchen. Die großzügig verglasten Bewegungs- und Speiseräume werden bewusst im Erdgeschoss gelagert, um den direkten Zugang und Blick zum Schulhof zu gewähr­leisten.

 

Die Küche und das Warmbuffet liegen letzterem direkt gegenüber. Durch Blick­beziehungen zur Küche können die Kinder beim Zubereiten der frischen Mahl­zeiten den Köchinnen und Köchen auch über die Schulter sehen. Das sich über alle Etagen erstreckende Atrium und Haupttreppenhaus bilden den Anschluss zu den Klassen- und Maison Relais Räumen, sowie den Ateliers.

 

Im Anschluss an die große offene Haupttreppe befinden sich ‘Boxen’, welche Bewegungszonen gliedern, um dennoch immer wieder zwischendurch Verbind­ungen zu schaffen. Diese offenen, themenbezogenen Räume dienen der ge­meinschaftlichen Nutzung. Hierdurch ergeben sich Flurzonen welche nicht nur der Erschließung, sondern vorwiegend als Spiel-, Ausstellungs-, Aufenthalts- und Ruhezonen dienen. Somit verschmilzt die Spiel- und Flurzone mit den Unterrichts­bereichen und fördert den Kontakt zwischen den einzelnen Klassen.

 

Grundsätzlich besteht die Philosophie des neuen “integrierten Modells” darin, dass eine Mehrzahl der Räumlichkeiten einschließlich einiger Unterrichtsräume auch für die Maison Relais zur Verfügung stehen. Um diese Multifunktionalität realisieren zu können, wird ein Hauptaugenmerk auf das festinstallierte Mobiliar gelegt, welches dieser Aufgabe gerecht wird. Bei den Materialien der Innenbere­iche wird der Schwerpunkt durch die Holzbaukonstruktion auf natürliche warme Materialien, wie Fichtenholz bei den Wänden und Fenstern, sowie Decken der Klassenräume gelegt. Ergänzt werden diese Materialien durch Naturkautschuk- und Parkettböden, sowie eine kindgerechte Farbgebung. Ein besonderes Augen­merk wird zudem auf die Akustik gelegt, somit werden die Holzdecken der Klas­senräume als akustikwirksam ausgebildet.

 

Gemäß dem Holzbau wurde dieser nicht nur im Inneren des Gebäudes sichtbar hervorgehoben, sondern auch im Bereich der Fassade. Bis auf den Sockelbereich, welcher durch die Situation des sich in der Überflutungszone befindlichen Gebäudes, in Beton ausgebildet wird, werden die Fassadenflächen der oberen Geschosse mittels einer vertikalen vorvergrauten Lärchenholzverschalung ausgeführt.


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