Schulzentrum Wobrecken, Esch-sur-Alzette (L)

Kategorie :

Bildung + Forschung + Lehre

Projekt :

Neubau einer Grundschule bestehend aus Prescolaire, Ecole (CyclEe 1-3), Maison Relais sowie einer Sporthalle

Auftraggeber :

Administration Communale de la Ville d’Esch-sur-Alzette

Land :

Luxemburg

Fläche :

bgf ca. 8.400 m²

Planungszeit :

11/2015 - 02/2016

Preis :

3. Preis


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projekt Neubau einer Grundschule bestehend aus Ecole (Cycle 1-3), Maison Relais und Sporthalle auslober Administration communale de la Ville d’Esch-sur-Alzette (L) planungsteam WW+, Esch-sur-Alzette/Trier (L/D), Auer Weber Architekten BDA, Stuttgart (D) bgf ca. 8.400 m² nf ca. 5.700 m² bri ca. 99.100 m³ gesamtareal 1,08 ha bauwerkskosten netto 16.100.000 wettbewerbsphase 11/2015 - 02/2016 beschränkter wettbewerb 3. Preis

Grafiken und Text von Auer Weber Architekten BDA

 

Leitbild

In der École Wobrécken werden innovative pädagogische Konzepte in einer neuen Organisationsform umgesetzt: Ganztageseinrichtungen und Unterrichtsräume werden in unmittelbarer Nachbarschaft gemeinschaftlich nutzbar, es entstehen in einem Gebäude differenzierte Lernorte und Aufenthaltsbereiche für den gesamten Tagesablauf. Dabei erfordert das Altersspektrum der Schüler von 0 – 12 Jahren jeweils altersgerechte Raumerlebnisse und individuell gestaltete Freianlagen. Dieser pädagogische Ansatz findet sich in der Organisation und in der Architektur wieder: eine unverwechselbare Schule als Lebensort für junge Menschen, der zum Entdecken einlädt, Freude macht und offen ist für weitere Entwicklungen.

 

Städtebau

Der ehemalige Schulstandort zwischen Boulevard Winston Churchill und Boulevard Grand Duchesse Charlotte ist geprägt von seiner Topografie, der Senke des  der nördlichen Böschung, dem Übergang vom Stadtteil Wobrécken zur Pénétrante Lankelz sowie der öffentlichen Freifläche im westlichen Grundstücksteil. Stadträumliche Untersuchungen führen zur vollständigen Anordnung der Schule und des Ganztagesbereichs `Wobrécken` östlich des neu definierten Übergangs über den  Centenaire im Norden und der bestehenden Vegetation. Die Anordnung in einem zusammenhängenden und differenzierten Baukörper bedeutet große Vorteile für die Organisation der Schule und vergrößert die Flexibiliät der Nutzungen. Die Schule an diesem Standort wird baulich ein integraler Bestandteil von Wobrécken.

 

Baukörper und Freiräume

Der Baukörper schließt die bestehende und geplante Bebauung nach Norden und Westen ab und orientiert sich zum Stadtteil Wobrécken. Es entstehen ein wirksamer  Boulevard und großzügige für Kindergarten und Schule differenzierte Freiräume mit optimaler Orientierung nach Süden. Durch die Ausnutzung des Geländeversprungs wird im gesamten Baufeld die Traufhöhe der bestehenden Wohnbebauung am Boulevard Winston Churchill nicht überschritten. Die Gliederung des Baukörpers in mehrere deutlich ablesbare Einheiten folgt dem pädagogischen Konzept. Im Westen entsteht der Kindergarten mit eigenem Freibereich, weiter östlich schließen sich der Ganztagesbereich und die Klassenräume der Jahrgangsstufen an. Den Abschluss der baulichen Entwicklung formuliert die Turnhalle. Hier bietet sich die Chance für eine Erweiterung der Gartenflächen des Projektes Élysis.

 

Die Adressbildung erfolgt entlang eines zum Freiraum offenen Platzes ausgehend vom Boulevard Winston Churchill. Hier befindet sich der Eingang zum Kindergarten mit  Freiraum und am Übergang zum Boulevard im Norden, günstig gelegen zu Parkplätzen und Bushalt, die Eingangshalle der Schule. Der separate Eingang zur Turnhalle für  kleinen Vorbereich vom nördlichen Boulevard.

 

Organisation und Funktion

Die Eingangshalle bildet das ‚Herz der Schule’ und öffnet sich zum Hof im Gartengeschoss. Sie ist als Foyer, als gedeckte Pausenhalle und als Erweiterung des  Diese befindet sich an zentraler Stelle mit Sichtbeziehung in den Schulhof, im Gartengeschoss. Im OG ist gut auffindbar die Verwaltung angeordnet. Eine ‚Himmelsleiter’  Klassenräume verlagert und nachmittags wieder im maison relais abschließt. Es werden individuelle und attraktive Raumfolgen angeboten, die Erschließungswege wechseln zwischen offenen und geschlossenen Verbindungen der Geschosse. Zeitweise geschlossene Bereiche können bei Erfordernis leicht abgetrennt werden, sodass  sind weitgehend verglast. Der Schule wird ein großzügiger Pausenhof zugeordnet. Dieser ist direkt über die Halle und auf kurzem Weg von den Klassenräumen aus erreichbar. Die Bereiche des Kindergartens werden in einem eigenen Gebäudeteil mit eigenem Eingang zusammengefasst. Das Gartengeschoss bleibt den Kleinkindern mit direktem Zugang ins Freie vorbehalten, im EG und im 1.OG wird der Cycle 1 organisiert. Die Räume des maison relais werden im südlichen Gebäudeteil vorgesehen. Ein Pausenbereich mit Übergang auf die Gartenebene beginnt direkt am Eingangsbereich. Die offene Erschließung im Atrium sowie die individuell gestalteten Außenräume gewährleisten eine einfache Orientierung und stärken die Identität des Kindergar-tens. Die Turnhalle wird in die Gesamtform des Baukörpers integriert. Dadurch ist eine direkte Anbindung an die Schule gewährleistet bei gleichzeitig möglicher separater Vereinsnutzung. Die ebenerdige Anordnung zum Pausenhof ermöglicht die Einbeziehung des Freiraums in das sportliche Geschehen.

 

Erscheinungsbild

Das Erscheinungsbild leitet sich aus der Uferbepflanzung des benachbarten Baches ab: Vertikale Schilf- Bambus- und Birkenbepflanzungen werden in farbig behandelten Holzlamellen in Bezug zum Baukörper gesetzt und geben der Schule eine sich deutlich von der Wohnbebauung absetzende Erscheinung. Die einzelnen Nutzungsbereiche werden farbig individuell behandelt - der Kindergarten erhält eine grüne Farbgebung, die Schule wird mit einem hellen Blau behandelt, bei Gemeinschaftsbereichen und derTurnhalle bleiben die Holzlamellen farblich unbehandelt und erhalten einen UV-Schutz. Der eigentliche Gebäudeabschluss wird durch Glasflächen im Wechsel mit geschlossenen Paneelen gebildet, die auch die Lüftungsflügel aufnehmen.

 

Im Innern prägen Holzböden und auf die Fassade abgestimmte Farben die Schule. Trennwände zu Fluren werden als Holz-Glas Konstruktionen ausgeführt, Raumtrennwände und Möbel werden Schall absorbierend ausgebildet.

 

Freianlagen

Auf die expressive Gebäudeform reagieren die Freianlagen mit frei geformten Zonierungen der Pausenhöfe und lockeren Baumstellungen. In Abstimmung mit der Schule werden altersgerechte Spielgeräte in den Schulhöfen angeboten. Ein Schulgarten bildet den Übergang zu einer optionalen Erweiterung des Gartens des Projektes Élysis. Im Bereich zu den Gärten der Wohnbebauung werden der Baumbestand und der bestehende Weg erhalten, in Abstimmung mit den Anforderungen des Schulbetriebs kann dieser öffentlich genutzt werden. Die Dachflächen der Schule werden begrünt. Auch auf dem neu mit geschliffenen Betonflächen gestalteten Vorplatz der Schule bleibt der Baumbestand erhalten. Im westlichen Grundstücksteil wird weitestgehend auf Eingriffe verzichtet, die lichten Grünflächen werden begehbar und im Grünbereich entstehen einzelne Sitzinseln.


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